(c) Timo Baumann, Mai-Juni 1997
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Insbesondere das der Vervielfältigung,
der Übersetzung und des öffentlichen Vortrags.
Ich weiß das sowas im Netz nicht viel mehr als ein Lächeln hervorruft, aber bitte bitte:
gebt es nicht ohne meinen Namen weiter und schreibt
mir wenn's euch gefällt.
Am Fuße des Berges Ätna lag, vor
langer Zeit, ein großer Wald und eng an den Wald geschmiegt lag ein Dorf mit einigen
Feldern drumherum.
In dem Wald lagen viele harte Steine und unter den Bäumen gab es
Löcher, in denen kleine, graue Wesen lebten. Von Zeit zu Zeit kamen sie heraus und
schleppten Steine in ihre Löcher. Dort saßen sie dann und knabberten und bissen auf den
Steinen herum: Steinbeißer eben.
Die Steinbeißer waren jedoch unzufrieden: Die Menschen im Dorf
brauchten immer mehr Felder und rodeten deshalb den Wald und außerdem waren die Steine
hier in der Gegend hart und schmeckten bitter und deshalb bekamen sie ständig Bauchweh.
Doch sie kamen auf eine Idee: immer mehr von ihnen zogen zum Dorf und
knabberten, unbemerkt von den Menschen, an den Mauern der Häuser.
Bald jedoch fielen einige der Häuser in sich zusammen und die Menschen
bemerkten die Steinbeißer. Ein großer Streit brach aus: wegen des Dorfes, des Waldes und
vieler anderer Sachen, die sie auf dem Herzen hatten.
Fast wäre es zu einer Rauferei gekommen, da kam Plum vorbeige-gangen.
Der Steinbeißermeister sah ihn zuerst und rief: "Plum, hilf uns! Die Menschen beuten
unseren Wald aus!" Und der Bürgermeister des Dorfes rief: "Das ist nicht wahr!
Die Steinbeißer fressen unser Dorf!" Und dann gingen sie alle aufeinander los.
Plum wußte keinen Rat: er war klein und schmächtig und hatte keine
Chance, die Menschen und Steinbeißer auseinander zu halten.
Doch auf einmal gab es ein lautes Gegrummel: der Ätna, er war ein
Vulkan, brach aus und spie Glut und Asche in den Himmel. Der Streit war vergessen, als
alle die Lavaströme den Berg hinunterfließen sahen.
"Unser Dorf!", riefen die Menschen und "Unser
Wald!" riefen die Steinbeißer.
"Keine Angst.", sprach Plum, dem nun endlich alle zuhörten:
"Ich habe den Vulkan absichtlich ausbrechen lassen: die Asche macht die Felder wieder
fruchtbar, so daß ihr Menschen den Wald nicht mehr abholzen müßt und die Lava schmeckt
euch Steinbeißern bestimmt noch viel besser als die Häuser der Menschen!"
Der Streit war geschlichtet und als Plum Jahre später wieder am Ätna
vorbeikam, sah er wie Menschen und Steinbeißer fröhlich zusammen lebten.